Tag des offenen Denkmals 2023
PROGRAMM AM SONNTAG, 10. SEPTEMBER 2023
10 – 20 Uhr: Museum und Ausstellungsräume für den Individualbesuch geöffnet
11 Uhr und 17 Uhr
Architekturführung (45 Min.): Baugeschichte und Weltgeschichte – Das Haus am Ende der Rheinsteinstraße
Die Geschichte des Gebäudes am Ende der Rheinsteinstraße beginnt 1935 mit dem Bau eines größeren Gebäudeensembles für die Wehrmacht. 1945 wird das ehemalige Offizierskasino der nahezu unzerstörten Festungspionierschule zum Schauplatz der bedingungslosen Kapitulation vor den Siegermächten. In den Stadtteil Karlshorst ziehen verschiedene sowjetische Besatzungsbehörden. 1967 beginnt die Nutzung des Hauses als Museumsgebäude. Die sowjetische Armee richtet das „Kapitulationsmuseum“ ein. 1995 entsteht daraus das Museum Berlin-Karlshorst. Die Nutzungsphasen des Hauses werden an zahlreichen Stellen sichtbar. Vor allem die Spuren der sowjetischen Erinnerungskultur sind eindrücklich erhalten.
12 Uhr und 16 Uhr
Das Karlshorster Flugfeld – Militärstützpunkt seit 1916
In Kooperation mit den Geschichtsfreunden Karlshorst können sie die spannende Geschichte der Luftfahrt in Karlshorst rund um die denkmalgeschützten Flugzeughallen erkunden. Die Führung beginnt und endet vor dem Museum.
15 Uhr
Kuratorinnenführung (60 Min.) mit Dr. Babette Quinkert durch die aktuelle Sonderausstellung „Was erzählen Fotografien? Albert Dieckmanns Bilder aus dem besetzten Osteuropa 1941/42“.
Im Krieg gegen die Sowjetunion beging die Besatzungsmacht bis dahin beispiellose Verbrechen an sowjetischen Kriegsgefangenen und der Zivilbevölkerung. In der Erinnerung an diesen Krieg spielen Fotografien eine zentrale Rolle. Neben den Fotos der professionellen Bildberichterstatter gibt es auch eine breite Überlieferung an Amateuraufnahmen. So auch die Farbfotos des Wehrmachtsarztes Albert Dieckmann (1896-1982), die das Museum Berlin-Karlshorst in dieser Ausstellung erstmals zeigt, multiperspektivisch einordnet und kritisch befragt. Graphic Novel-Elemente verknüpfen die Zusammenstellung aus Fotos, Dokumenten- und Briefzitaten, Leitfragen und Ausstellungstexten.
18 Uhr
Stadtteilrundgang (90 Min.): Geheimes Karlshorst. Spurensuche im ehemaligen sowjetischen Sperrgebiet
Berlin-Karlshorst war während des Kalten Krieges eine wichtige Entscheidungszentrale der in Ostdeutschland stationierten sowjetischen Truppen und Besatzungsorgane. Nach Kriegsende im Mai 1945 wurde Karlshorst sowjetisches Sperrgebiet. Hier residierten die sowjetische Militärverwaltung, Geheimdienste und bspw. die Berlin Brigade. Später kamen die Stasi und die Grenzkontrolle für die Berliner Mauer hinzu. Der Stadtteilrundgang führt an die ehemaligen Standorte geheimer und militärischer Einrichtungen an Zwieseler Straße, Arberstraße, Bodenmaiser Weg und an der Köpenicker Allee.
20 Uhr
Open-Air-Filmvorführung: „Geheimnisvolle Orte – Klein Moskau in Berlin“ und anschließendes Gespräch mit dem Regisseur Christian Klemke
Die sowjetischen Besatzer nannten ihren streng abgeschirmten Sperrbezirk liebevoll nur „Karlowka“. Aus ihrem Machtzentrum am Rande Berlins kontrollierten sie ihre Besatzungszone und später die Regierung der DDR. Im Sperrgebiet saßen auch die Geheimdienste des KGB und GRU, die ihre Aktivitäten in der DDR und BRD von Karlshorst aus planten und steuerten. Wie die Sowjetische Militäradministration und die Geheimdienste den Stadtteil fast 50-Jahre lang prägten zeigt die Dokumentation Geheimnisvolle Orte – Klein Moskau in Berlin auf eindrückliche Weise. Der Film führt die Spuren dieser Zeit mit seltenem Bildmaterial vor Augen. Zudem kommen ehemalige Besatzer und auch die Einwohner:innen Karlshorsts zu Wort. In einem anschließenden Gespräch mit Grimme-Preisträger Christian Klemke diskutiert das Museum Karlshorst, wie sich Geschichte in Bild und Film einfangen lässt.
Für die Teilnahme an der Filmvorführung um 20 Uhr bitten wir um eine Anmeldung unter kontakt(at)museum-karlshorst.de
(Für die Teilnahme an den Führungen ist eine Anmeldung nicht notwendig.)
Die Teilnahme an den Führungen und am Filmabend ist kostenfrei.